Wenn ein geliebter Mensch plötzlich auf Hilfe angewiesen ist, steht oft nicht nur der Alltag Kopf – auch die Gedanken kreisen: Was tun? Wo anfangen? Wie schaffe ich das alles? Genau in solchen Momenten brauchen Sie vor allem eines: klare Informationen, ein bisschen Zeit – und verlässliche Unterstützung.
Der erste Schritt ist oft der schwierigste. Aber er ist entscheidend, um Pflege-Hilfe für Angehörige zu bekommen. Denn mit einem anerkannten Pflegegrad können Sie auf viele Leistungen der Pflegekasse zurückgreifen – von Pflegegeld über Entlastungsangebote bis hin zu kostenlosen Pflegehilfsmitteln.
Pflegegrad – was bedeutet das eigentlich?
Stellen Sie sich den Pflegegrad wie eine Art Wegweiser vor: Er zeigt an, wie viel Hilfe ein Mensch im Alltag braucht – sei es beim Waschen, Anziehen, Essen oder im Umgang mit einer Erkrankung. Es gibt fünf Pflegegrade – je höher der Grad, desto mehr Unterstützung steht Ihnen zu. Wichtig zu wissen: Auch leichte Einschränkungen zählen. Man muss nicht bettlägerig sein, um einen Pflegegrad zu erhalten.

Antrag auf ein Pflegegrad: Schritt für Schritt erklärt
Viele sprechen noch von „Pflegestufe“, aber heute heißt es offiziell „Pflegegrad“. Der Ablauf bleibt gleich – und ist weniger kompliziert, als Sie vielleicht denken:
1. Antrag stellen – ganz formlos
Sie rufen bei der Pflegekasse der betroffenen Person an (die ist meist bei der Krankenkasse angesiedelt) und sagen: „Ich möchte einen Pflegegrad beantragen.“ Das war’s fürs Erste.
2. Der Medizinische Dienst kommt vorbei
Ein paar Tage später meldet sich der Medizinische Dienst und vereinbart einen Termin zur Begutachtung – direkt bei der pflegebedürftigen Person zu Hause. Dort wird geschaut: Was geht noch alleine? Wo wird Hilfe gebraucht? Seien Sie ehrlich – es geht nicht darum, sich stark zu zeigen, sondern darum, passende Hilfe zu bekommen.
3. Der Pflegegrad wird festgestellt
Auf Grundlage der Begutachtung wird ein Punktesystem angewendet. Daraus ergibt sich der Pflegegrad – von 1 bis 5. Kurz darauf erhalten Sie einen schriftlichen Bescheid.
4. Leistungen nutzen
Ist der Pflegegrad anerkannt, können Sie sofort Leistungen beantragen: Pflegegeld, Sachleistungen, Entlastungsangebote – und Ihre kostenfreie Pflegebox von Pflebo.
Pflege-Hilfe für Angehörige: Sie müssen das nicht alleine schaffen
Pflege kann fordern, überfordern – und gleichzeitig unendlich wertvoll sein. Doch niemand sollte das Gefühl haben, auf sich allein gestellt zu sein. Mit einem anerkannten Pflegegrad stehen Ihnen viele Hilfen zur Seite, zum Beispiel:
- Pflegegeld, wenn Sie selbst betreuen
- Alltagshilfen, z. B. Haushaltshilfe oder Betreuung
- Verhinderungspflege, falls Sie mal eine Pause brauchen
- Pflegehilfsmittel, z. B. Handschuhe, Desinfektionsmittel, Schutzunterlagen – monatlich kostenfrei mit Ihrer Pflegebox von Pflebo
Unterstützung beginnt mit einem kleinen Schritt
Es ist völlig normal, zu zögern. Viele Angehörige stehen vor dieser Entscheidung und fragen sich, ob es schon „schlimm genug“ ist, ob sie wirklich Anspruch haben oder ob der Aufwand zu groß ist. Aber: Ein Pflegegrad ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Weg, sich Entlastung und Hilfe zu sichern, wenn sie gebraucht wird.
Wenn Sie merken, dass ein Mensch in Ihrem Umfeld immer mehr Unterstützung braucht – sei es beim Anziehen, in der Orientierung oder im Alltag – dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, den Antrag zu stellen. Jeder Monat kann einen Unterschied machen.